Bildung und Hochschule
buchbesprechung
Bildung und Hochschule
Eine klassische Idee steht unter Rechtfertigungsdruck. Die Diskussion um die Weiterentwicklung der Konzeption einer Liberal Arts-Ausbildung ist im angloamerikanischen Raum in vollem Gang. In den USA drängen die praktischen Aspekte nach vorn. „Schaffen unsere Kinder“, so fragen sich viele der zahlenden Eltern, „mit einem Liberal Arts- Abschluss noch den Einstieg in gut bezahlte Tätigkeiten, mit denen sich dann die Schulden aus Studienzeiten zurückzahlen lassen?“ Colleges und Universitäten halten dagegen: „Die Liberal Arts-Abschlüsse haben nach wie vor einen hohen Stellenwert. Unternehmen schätzen gerade die Breite und Tiefe der Ausbildung.“ Davon ist Donald E. Hall, Dean des College of Arts and Sciences der Lehigh University, Bethlehem in Pennsylvania, überzeugt. Der Trend in Asien gibt ihm und seinem Lager Recht: Dort werden zunehmend Liberal Arts-Programme aufgelegt. Das Yale-NUS College in Singapur ist ein Beispiel dafür. Das Buch „Bildung und Hochschule“ des Herausgeberteams um Karin Beck kommt somit zur passenden Zeit. Das Beispiel des Colleges an der Leuphana Universität Lüneburg lenkt zudem den Blick auf Deutschland. Im University College Freiburg, so ein weiteres Beispiel, wurde 2012 ein vierjähriger Bachelor in englischer Sprache gestartet.